Weg-Wort vom 2. August 2007
Gold
Ein goldener Ring, eine Geschmeide aus Feingold, so ist ein weiser Mahner
für das Ohr, das hört. (Sprüche, 25,11-12)
Gutes wird mit Gold verglichen. Wo wir Menschen etwas auszeichnen, höchste
Anforderungen stellen ist das Gold mit dabei. Um Gold kämpfen die Athleten
an Spielen, Gold schmückt die Heiligtümer der Menschen. Gold bringt Kuppeln
von Moscheen zum leuchten, golden sind die Buddhafiguren und manche Kirche
glänzt in güldener Pracht.
Gold ist ein faszinierendes Metall. Es hat Menschen seit je zu kulturellen
Leistungen inspiriert. In seinem Aussehen erinnert Gold an festgewordenes
Sonnenlicht. Es ist beständig, geschmeidig in der Verarbeitung und steht für
Reinheit und Reichtum. Pures Gold symbolisiert Reichtum, Fülle und Macht.
Gold ist das Metall der Könige und darum auch würdig für Gott, den höchsten
König.
Als Mose mit den Israeliten aus Ägypten ziehen wollte, befahl er ihnen, von
den Ägyptern Gold zu erpressen. Die Ägypter litten unter den Plagen, die
Gott über das Land geschickt hatte. Sie waren froh die Israeliten ziehen zu
sehen. In der Wüste sammelte dann Mose von den Israeliten das Gold ein.
Daraus liess er auf Gottes Geheiss hin Kultgegenstände anfertigen. Damit
hatte das Volk etwas, das alle bestaunen konnten. Die Menschen hatten zu
etwas Wunderbarem und Heiligen beigetragen. Das machte sie Stolz und gab
ihnen das Gefühl zusammen zu gehören.
Gold hat ein Aussehen aber es steht für zwei Kräfte. Es verziert das
Göttliche, zeichnet das Gute aus, aber Gold bedeutet auch Macht. Gold und
Geld gehören zusammen. Für Gold erhält man, was man will. Nur wenige
Menschen bleiben von der Macht und der Pracht die Gold symbolisiert
unbeeindruckt.
Im Spruch von heute heisst es, der weise Mahner sei wie Gold. Er gebe uns
etwas sehr Begehrenswertes. Denken wir an unseren weisen Lehrer Jesus; hören
wir auf seine Ermahnungen? In uns vernehmen wir die mahnende Stimme des
Gewissens und die Weisheit unserer Intuition. Könnte es nicht sein, dass
Gott uns durch sie weise ermahnt und uns durch sie vor etwas zu bewahren
will? Wer mahnende Stimmen überhört, nimmt das goldene Geschenk nicht an,
das Gott uns umlegen möchte.
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Hauptbahnhof Zürich
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Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Susanne Wey
Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche