Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 18. August 2020

Ehrfurcht

Wer sich mit Bäumen und mit dem Wald beschäftigt, lernt etwas über Langsamkeit. Bäume können auf dem Höhepunkt ihres Lebens bereits mehrere hundert Jahre alt sein. Der deutsche Förster, Naturschützer und Buchautor Peter Wohlleben hat sich auf diese Langsamkeit eingelassen und teilt seine Erkenntnisse. In einem Interview sagt er:
«Wenn wir Naturschutz machen, schützen wir nicht die Natur, sondern wir schützen uns selber. Die Natur können wir gar nicht kaputt machen. Die wird sich immer wieder erholen. Das dauert vielleicht tausend, vielleicht zehntausend Jahre. Das ist keine Zeit für die Natur. Aber für uns Menschen ist das zu lange. Schauen Sie nach Tschernobyl: Der Wald kommt zurück. Es wäre nur schön, wenn wir dann noch da sind» (aus dem Film «Das geheime Leben der Bäume»).

Die Menschen hören Peter Wohlleben zu, wenn er vom Wald redet. Er findet eine Sprache, die verständlich macht, dass wir es beim Wald mit etwas zu tun haben, das grösser ist als wir, gewaltig, erhaben, in sich verbunden und, gemessen an unserer Lebensspanne, bleibend und ewig. Peter Wohlleben erzeugt Ehrfurcht.

Wer hat Dich, du schöner Wald
aufgebaut so hoch da oben?
Wohl den Meister will ich loben,
solang noch mein’ Stimm erschallt.

Joseph von Eichendorff

Bildquelle: wikimedia.commons

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