Weg-Wort vom 25. Oktober 2011
Wer hält und erhält unser Leben?
Er kann sich nicht mehr genau an das Bibelwort erinnern, das ihm einst sein Pfarrer zur
Konfirmation mit auf den Weg gegeben hat. Was wissen sie noch? "Der Herr, er hält
mein Leben" oder "Der Herr erhält mein Leben"? Zusammen oder getrennt?
Beides ist denkbar.
Zunächst getrennt: Er hält mein Leben in seiner Hand (He’s got the whole world in his
hand). Gott hält mich aber nicht fest, umklammert nicht, sondern lässt mich eigene
Schritte tun, eigene Entscheidungen treffen, eigene Verantwortung tragen.
Menschen sind keine Marionetten, Gott ist kein Puppenspieler. Er hält seine Hand schützend
über uns und lässt Freiheit zu.
Dann zusammen: Von Gott haben wir unser Leben erhalten. Ein Geschenk, wohl das grösste
Geschenk, das wir jemals bekommen haben. Es ist wertvoll. Versteht sich, dass Gott als
Schenkender ein Interesse daran hat, dass wir gut und sorgsam mit diesem Geschenk umgehen.
Dazu hilft er uns.
Wer erhält unser Leben, welchem Interesse widmen wir es? Wer bekommt etwas von diesem
Geschenk ab? Freunde, Sport, Freizeit, Arbeitskolleginnen und -kollegen, Ehrgeiz,
Leistung? Oder Gott?
Menschen werden älter, entwickeln sich, schreiten voran. Manch einer erlebt das ab einem
gewissen Punkt als schleichenden Verfall. Wer will schon alt werden? Besonders wenn man
jung ist. An das Ende denken, wenn es gerade richtig losgehen soll? Wer will das schon?
Gott, er hält uns, auch da, wo wir vergehen.
"Sieh, Gott ist mein Helfer, der Herr ist es, der mein Leben erhält." (Ps 54,6)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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