Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich
Weg-Wort vom 29. November 2021
Besinnungsstress
In dieser Adventszeit, möchte ich gegen die Weihnachtsjammerer und Weihnachtskritiker
schreiben, die uns erzählen, wie doch früher alles viel besinnlicher war und nicht so
konsumorientiert, nicht so hektisch, und die uns damit ein schlechtes Gewissen machen
wollen.
Ich glaube, dass diese Menschen einfach Kinder waren und dass sie vergessen haben, dass
«damals» ihre Mütter und Väter auch schon durch die Adventszeit gejagt sind: putzend,
backend, auf der Suche nach Geschenken und dem passenden Christbaum, vom Krippenspiel zum
Weihnachtsliedersingen in der Schule, vom Adventsabend in der Firma, zum Dekorieren der
Wohnung.
Ich glaube, dass Advent so ist und immer so war. Wie sollte es auch anders sein? Wie
sollte man all diese zusätzlichen Aufgaben bewältigen, ohne dass es anstrengend wird und
ein wenig hektisch und ohne dass manches erst in letzter Minute fertig wird. Ich glaube
sogar, dass man damit dem ursprünglichen Weihnachtsgeschehen ziemlich nahekommt.
Lassen Sie sich nur das Eine sagen: Nehmen Sie den Advent so, wie er ist! Es gibt keine
falsch begangene Adventszeit, keine richtigen und falschen Weihnachtsbräuche! Druck
entsteht, wenn Sie Ihre Weise den Advent zu begehen mit Erwartungen von Außen vergleichen.
Advent ist Freiraum für Sie selbst. Lassen Sie sich nicht einreden, dass Sie
Besinnlichkeit schaffen und besinnlich sein müssen, besinnen Sie sich einfach auf sich
selbst! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine frohe Zeit bis Weihnachten, auch wenn sie
hektisch sein sollte.
Zitat eines befreundeten Kirchenmusikers: Ich haste von Besinnung zu Besinnung!
Bild: pixabay
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