Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. September 2017
Touristen
Die Bahnhofhalle gehört zu meinem Alltag. Wenn ich arbeite, führt mich mein Arbeitsweg
durch die Halle, und auch für kurze Pausen bewege ich mich am Hauptbahnhof in Zürich wie
„zuhause“. Natürlich sehe ich neben einigen „altbekannten“ immer wieder viele neue Leute.
Es gibt einen Markt und verschiedenen Aktivitäten, die sich jedoch jährlich wiederholen
und vertraut sind.
Da kommen mir an einem schönen Sommerabend in der grossen Halle Touristen entgegen. Sie
staunen, bestaunen die Halle. Sie bewundern den Engel von Niki de Saint Phalle, die Grösse
der Halle und das geschäftige Treiben.
Kurz halte ich inne und staune mit ihnen.
Gehören Sie auch zu den Menschen, die das Buch „Der Papalagi“ von Erich Scheuermann
gelesen haben. Es ist bereits 1920 erschienen und hat den Nerv einer späteren Generation
getroffen. In meinen Jugendjahren gehörte die Lektüre des Buches selbstverständlich dazu!
Die Reden des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea an seine Stammesmitglieder besticht
durch eine andere Sicht auf unsere „westliche“ Gesellschaft, auf unseren Alltag und unsere
Anschauungsweise.
Wir können nicht aus unserer Haut. Wir sind in eine Kultur hineingeboren, die unser Leben
mitprägt. Ab und zu aber „stehen bleiben“ und tiefer und weiter zu denken, hilft uns,
„Altes und Vertrautes“ neu zu sehen.
Genauso, wie Sie durch die Wohnung gehen, bevor Gäste kommen und dies und das richten, um
sozusagen mit den Augen der Gäste zu sehen versuchen, genauso lohnt es sich, im Alltag
eine Denk- und Ansichtspause einzulegen. Viel Spass!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
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