Amazonassynode
Eine Synode oder Kirchensynode ist in verschiedenen Kirchen ein Gremium von
Vertreterinnen und Vertretern, welche die Gesamtheit der Kirchenmitglieder
repräsentieren sollen. In Rom findet im Oktober die Amazonassynode statt.
Dabei geht es vor allem um Fragen der Seelsorge in einem riesigen
Urwaldgebiet wie dem Amazonas und um den respektvollen Umgang mit der
Schöpfung. Die verheerenden Waldbrände der letzten Wochen haben gezeigt,
dass das Thema äusserst brisant ist.
Dass sich auch die Kirchen zu solchen Themen äussern finde ich richtig, ist
uns doch von Gott seine Schöpfung anvertraut worden, also sollen wir Gottes
Werk auch Sorge tragen. Dass in Rom nur Männer über diese Fragen beraten und
entscheiden finde ich mehr als seltsam. Haben Frauen wirklich nichts zu
sagen, wenn es um das Überleben unseres Planeten geht? Sind Mütter nicht
fähig, über Umweltschutz zu reden? Wahrlich seltsam, dass es immer noch
möglich ist, in einer Kirche eine Synode abzuhalten, wo Frauen kein
Stimmrecht haben.
Umso erfreulicher ist es, dass sich weltweit nun Ordensfrauen erheben und
sich sichtbar und hörbar machen. Am 3. Oktober treffen sich Ordensfrauen aus
der ganzen Welt in Rom, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Zeit reif
ist, dass auch Frauen an Synoden ein Stimmrecht bekommen und in
Entscheidungsprozesse einbezogen werden.
Aus der Schweiz sind zehn Schwestern aus dem Kloster Fahr mit dabei. Dass
sich gerade Ordensfrauen erheben und sich Gehör verschaffen sind wir uns
nicht so gewohnt, wir haben ein anderes Bild von Schwestern. Umso wichtiger
ist dieser Schritt. Lernen wir von den Frauen das Heraustreten aus den
Klostermauern, heraustreten aus unserer Gleichgültigkeit und Resignation.
Oder wie sagte Zwingli: Tut um Gottes Willen etwas Tapferes. Ich bin
überzeugt, dass es gelingt, Schritt für Schritt zu einer geschwisterlichen
Kirche und Gesellschaft zu werden, aber dazu braucht es Beten und Handeln.