Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 14. Dezember 2018
Energie
Vor kurzem war ich mit einem Elektroauto unterwegs. Fasziniert stand ich an
der Steckdose, von welcher das Gefährt seine Energie zapfte. Man riecht
nichts, man sieht nichts, man hört es nicht rauschen. Aber nach einigen
Minuten sitzen wir wieder im Fahrzeug und fahren weiter. Ich dachte noch
lange nach über diese stille Energie, die so viel Kraft in sich birgt.
So wie ein Auto Energie braucht um vorwärts zu kommen, so brauchen wir
Menschen Energie um etwas leisten zu können. Dabei denke ich nicht nur an
den Kraftriegel oder den Kaffee, die uns Power schenken. Ich denke auch an
die innere Energie die wir brauchen um unser Leben bestehen zu können. In
diesen Tagen des Advents denken wir an das Kommen Gottes in die Welt. Gott
ist Mensch geworden mit allem: Mit Hunger und Durst, mit Trauer und Freude
mit Hoffnung und Liebe, nichts von dem war Jesus fremd.
Aber da gibt es auch noch eine andere Seite, die eher verborgene unsichtbare
Seite: Seine Beziehung zu Gott. Alles Menschliche an Jesus ist auch uns
nahe: Essen trinken, tasten, riechen und so weiter. Mit allem Unsichtbaren
tun wir uns schwerer. Und doch: Auch der unsichtbare Gott ist da, mitten
unter uns. Ihn zu erfahren braucht einfach etwas mehr Zeit. Aber es gibt
eine Kraft in der Beziehung zu Gott, welche auch für uns erfahrbar wird,
wenn wir uns nur die Zeit nehmen sie zu erfahren.
Übrigens: Das Elektroauto braucht etwas länger zum Auftanken als ein
herkömmliches Benzinauto! Vielleicht weil seine Quelle für uns weder
sichtbar noch riechbar ist. Vertrauen wir doch auch auf die Unsichtbare
Quelle und lassen uns beim Auftanken etwas mehr Zeit.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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