Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 20. März 2020
Zu-Mutung
Wenn ich die Bergpredigt lese, werde ich zugleich ermutigt und
herausgefordert. Zum Beispiel steht da: Bittet und es wird euch gegeben;
sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch geöffnet! Denn wer
bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird
geöffnet. Den Glauben möchte ich haben, wird mancher spöttisch denken,
oder wers glaubt, wird selig. Ich bin überzeugt, es ist mehr als ein
frommer Spruch.
Mit dem Bitten geht es los: Was will ich eigentlich von meinem Leben? Gibt
es ich noch Wünsche und Visionen in mir, oder habe ich mich mit dem
Bestehenden abgefunden? Worum würde ich bitten? Allein schon, mir Zeit zu
nehmen, diesen Fragen nachzuspüren, sie in Worte zu fassen und möglichst
genau zu formulieren, bringt Dinge in Bewegung. Wer bittet, der empfängt.
Dann kommt das Suchen. Es führt mich nicht weiter, in der bequemen,
gewohnten Komfortzone sitzen zu bleiben. Wenn ich mich aufmache, mit offenen
Augen durch die Welt gehe, neue unbekannte Bereiche aufsuche und mich
inspirieren lasse, dann werden Entdeckungen nicht ausbleiben. Wer sucht, der
findet, vielleicht etwas, woran ich nie im Leben gedacht hätte.
Und weiter sind da Kommunikation und Interaktion. Mit meinem Wunsch, meiner
Vision brauche ich nicht alleine zu bleiben. Sie zu teilen, damit quasi
hausieren zu gehen und Gleichgesinnte zu finden, kann meinem Anliegen
ungeahnte Kraft geben. Miteinander bewältigen wir die Zu-Mutung des Lebens
besser. Es braucht Courage, mich vom Desinteresse anderer nicht abschrecken
zu lassen. Mit Geduld erfahre ich: Wer anklopft, dem wird geöffnet.
Bild von dae jeung kim auf Pixabay
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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