Weg-Wort vom 24. September 2007
Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung
fragt, die euch erfüllt; 1 Peter 3:15
Dazu forderte Petrus die Christen in Kleinasien auf. Sie sollen Christus
in ihren Herzen tragen. Wenn sie aber von Aussenstehenden auf ihre Hoffnung
angesprochen werden, dann sollen sie antworten dem Andern sagen, was ihnen
Halt gibt, andere an der eigenen Hoffnung teilhaben lassen. Damals wie heute
braucht es Überwindung und Mut über Glauben und Hoffen zu reden.
Denn meist muss man viel erklären wenn man über innere Erfahrungen spricht,
und es ist nicht gewiss, dass das Gegenüber einem auch versteht. Das
Innerste preiszugeben, macht verletzlich. Da ist Zurückhaltung angesagt.
Aber wie können dann die Menschen um uns auch zur Quelle der Hoffnung
finden? Petrus sagt da, dass die Hoffnung tragenden Menschen die
Verantwortung haben, zu antworten, wenn sie danach gefragt werden. Suchende
Menschen wollen bei der Hand genommen und zur Quelle geführt werden. Dort wo
Kinder angeleitet, wo Menschen über ihren Glauben sprechen, da ist der
Heilige Geist präsent. Solche Gespräche sind bereichernd. Und damit das
geschehen darf, fordert Petrus uns auf zu antworten, wenn wir gefragt
werden.
Zu dem stehen, was ihm Kraft gab, das musste Petrus selbst lernen. Zuerst
ist er damit gescheitert. Dreimal hat er Jesus verleugnet. Später aber wagte
er es seine Hoffnung in die Welt hinaus zu tragen. Damit wurde Petrus auch
zu dem, wofür Jesus ihn vorgesehen hatte. Jesus wollte, dass seine
Nachfolgerinnen und Nachfolger verantwortlich handeln, zu Menschen werden,
welche für die Folgen ihres Handelns gerade stehen.
Suchende Menschen zur eigenen Hoffnungsquelle führen, ist eigentlich kein
Wagnis. Kindern Fragen zu beantworten, sie bei der Hand zu nehmen und
anzuleiten, ist kein Risiko. Denn die Fragenden und Suchenden hören von uns,
was sie verkraften können. Wird ihnen aber die Antwort versagt, dann werden
sie sich dorthin wenden, wo geantwortet wird, und auch das wird man zu
verantworten haben.
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