Unterschiede
sind wichtig
Wer Kinder hat, weiss, wie verschieden diese oft sein können. Manchmal möchte man kaum glauben, dass es die gleichen Eltern sind und die Kinder von diesen auch erzogen wurden. Aber so ist es.
Wir können aber auch sagen, zum Glück ist es so, dass Kinder voneinander unterschieden sind. Wären sie es nicht, wie eintönig wäre das Leben in den Familien. Ein Kind gliche dem andern. Und woher wüssten Eltern, dass ihr Kind lebhaft ist, wenn sie nicht im Unterschied dazu das ruhige Kind kennen würden?
Vermutlich leben wir Menschen mehr von den
Unterschieden, als wir uns das oft bewusstmachen.
Erst im Unterschied zur Nacht wissen wir den Tag zu
schätzen. Erst die Erfahrung, dass Mann und Frau verschieden sind, lässt uns
über Männer und Frauen reden. Würde es keinen Unterschied im Leben geben,
wüssten wir wohl auch nicht, worüber wir sprechen könnten. Dass ein Kind
gehorsam ist, erkennen wir ja erst, weil wir auch den Ungehorsam kennen. Das
Brave benötigt das Freche, um sich selbst als brav zu erkennen, wie auch
umgekehrt. Oft arbeiten wir uns am Fremden, dem Anderen, dem uns
Gegensätzlichen ab.
Vielleicht ist es an der Zeit, einmal zu fragen: Was würde mir fehlen, wenn es das von mir Unterschiedene nicht gäbe? Sprich, was leistet das von mir Unterschiedene für mich? Was haben beispielsweise Familienmitglieder in ihrer Unterschiedenheit voneinander?
Ich vermute, wenn wir die Unterschiede mehr als Bestandteil unseres Lebens betrachten, die dazu gehören, können wir ihnen auch einen guten Platz in unserem Leben oder neben uns im Leben geben.