Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 19. März 2019

Sprung ins Leben

Es gibt mehrere Arten von Wildenten und Wildgänsen, die nicht in unmittelbarer Nähe zum Wasser brüten sondern ihre Nester hoch oben in Baumhöhlen oder auf Felsklippen bauen. In der Höhe ist das Gelege vor Fressfeinden geschützt. In den hoch liegenden Nestern können die Küken von ihren Eltern aber nicht ausreichend mit Nahrung versorgt werden. Deswegen müssen sie das Nest verlassen, sobald sie geschlüpft sind. Die Eltern fliegen auf den Boden und rufen von unten ihre Jungen bis diese sich mit einem Sprung aus dem Nest stürzen.

Die ein bis zwei Tage alten Küken flattern zwar mit den Flügeln, aber fliegen können sie nicht. Um den Sturz zu bremsen breiten sie ihre Schwimmhäute aus. Zum Glück sind sie leicht und durch ihr Kleid aus Flaum gut gepolstert, sodass ihnen der Aufprall unten auf dem Boden meist nichts anhaben kann.

In den letzten Tagen habe ich völlig gebannt Dokumentarfilme zu diesem frühkindlichen Ereignis im Leben von Enten- und Gänseküken angeschaut. Es gibt Aufnahmen, die zeigen, wie sich Küken von Weisswangengänsen in Grönland von 120 Meter hohen Klippen in die Tiefe stürzen! Mir stand fast das Herz still, als ich das sah und es tat mir leid, dass das nur drei von fünf Jungen überlebten.

Das Leben ist lebensgefährlich. Tierfilme führen mir das vor. Sie zeigen mir aber auch, dass Leben kostbar und nicht selbstverständlich ist. Ich staune über die Vielfältigkeit der Überlebensstrategien, mit welcher die Lebewesen die Erhaltung ihrer Art sicherstellen.

«Wie zahlreich sind deine Werke, Gott
Du hast sie alle in Weisheit gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.»    Psalm 104, 24

Mit freundlichen Grüssen

Ihre Bahnhofkirche



 
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