Weg-Wort vom 28. Januar 2013
Mutu umodzi
Kennen Sie diesen Druck auch, dass etwas unbedingt gelingen sollte? Dass Sie
sich für etwas verantwortlich fühlen und dadurch eine schwere Last tragen?
Bei mir kann es so weit gehen, dass ich sogar nachts "arbeite", weil ich
dann fast nicht abschalten kann. Liegt auf der Hand, dass ich nach
schlaflosen Nächten nicht unbedingt in besserer Verfassung bin, um
schwierige Probleme anzugehen.
Warum nur habe ich manchmal das Gefühl, es liege einzig und allein an mir?
Wo bleibt das Vertrauen in meine Mitmenschen und wo bleibt das
Gottvertrauen?
Ein sambisches Sprichwort sagt: "Mutu umodzi sudenza denga" (ein Kopf allein
trägt kein Dach).
Von niemandem wird Unmögliches verlangt, schon gar nicht, alle Last der Welt
alleine tragen zu müssen. Warum nur erwarten wir von uns manchmal so viel?
Und haben das Gefühl alles hängt von uns ab?
Jesus war nicht alleine unterwegs, er hat Freundinnen und Freunde um sich
geschart. Auch seine Jünger und Jüngerinnen sandte er nicht alleine.
"Da rief er die Zwölf zu sich und machte sich daran, sie jeweils zu zweit
auszusenden. Und er gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister."
(Mk 6,7)
Warum also erwarten wir von uns manchmal fast Unmögliches. Gott, so bin ich
mir sicher erwartet von uns nicht das Unmögliche. Und vor allem erwartet
Gott nicht, dass wir alles allein tragen müssen.
"Jesus sprach noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich Gott
gesandt hat, so sende ich euch. Und als er das gesagt hatte, blies er sie an
und sagte ihnen: Nehmt die heilige Geistkraft auf." (Joh 20,21f)
Ein Kopf allein trägt kein Dach. Wir müssen nicht allein die Welt retten.
Mit vereinten Kräften, mit Gottes Hilfe ist vieles möglich.
Nicht alles hängt von uns ab, aber unser Mittragen ist wichtig.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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