Weg-Wort vom 21. Mai 2009
Himmel
Ich schaue oft in den Himmel, nicht nur heute am Himmelfahrts-, am
Auffahrtstag. Ich schaue wie das Wetter ist. Manchmal blicke ich sorgenvoll
wegen der drohenden himmlischen Gefahren nach oben. Manchmal bin ich
fasziniert vom Spiel der Wolken oder vom Leben spendenden Licht der Sonne
oder von der Vielzahl der Sterne.
Mit dem Himmel verbinden wir aber noch viel mehr. Himmel ist mehr als das,
was wir unmittelbar sehen. Über den Wolken, da mag die Freiheit wohl
grenzenlos sein, sang seinerzeit Reinhard May. Alle Ängste, alle Sorgen,
sagt man, blieben darunter verborgen. Der Himmel steht für Freiheit, für
Wünsche und Träume von einer besseren Welt.
Am Himmel taucht, wenn es regnet und die Sonne scheint, ein Regenbogen auf,
das Zeichen dafür, dass das Leben hier unten auf der Erde weitergeht.
Es ist himmlisch, sage ich, wenn ich mich rundum glücklich fühle oder das
ist der Himmel auf Erden. Manchmal reicht sogar ein Himmel nicht aus, um
diese Gefühle zu beschreiben, dann bin ich wie im siebten Himmel.
Wenn ich einen Menschen verehre und in ihn verliebt bin, dann himmle ich
ihn an. Im Überschwang der Gefühle kann ich ihm sogar versprechen, den
Himmel auf Erden zu holen.
Wo sind die Toten? fragen Kinder, und die Mütter antworten im Himmel.
Dort ist der Ort des Friedens und der Ruhe. Von dort passen die Toten auf
die Lebenden auf und schützen sie. Sie sind fern und doch nah, denn in jedem
Schritt, da geht immer ein Stück des Himmels mit.
Und wo wohnt Gott? Im Himmel und auf der Erde und im siebten Himmel. Aller
Himmel Himmel können ihn nicht fassen. Denn Gott ist nicht da, wo der Himmel
ist, sondern umgekehrt: Wo Gott ist, da ist der Himmel, auch in der Tiefe
der Erde. Und Jesus ist jetzt auch dort und geht jeden Schritt mit uns mit!
Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Tag!
Die Seelsorger und Seelsorgerinnen der Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
In Teilzeit: Beat Schlauri, Susanne Wey
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