Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 22. Juli 2019
Namen
Jedes Kind bekommt einen Namen, und wie stolz ist es, wenn es seinen Namen aussprechen kann oder wie glücklich, wenn es seinen Namen rufen hört. Ihren Namen hörte auch die Apostelin Maria Magdalena, als Jesus sie rief.
Namen vergesse ich oft, Gesichter weniger. Ich erinnere mich an eine Person, aber mir fällt ihr Name nicht ein. Gewisse Leute nehmen mir das übel. Irgendwie kann ich das auch verstehen. Einen Namen haben heisst doch: Ich habe eine Identität, ich bin jemand, nicht etwas. Für die Apostelin Maria Magdalena, deren Fest wir heute feiern, war dieses beim Namen genannt werden eine zentrale Erfahrung. Sie kam damals, vor mehr als 2000 Jahren, zum Grab in welches man Jesus gelegt hatte. Das Grab war leer. Sie sah eine Gestalt, welche sie für den Gärtner hielt und redete mit ihm über den verschwunden Körper. Sie war traurig und durcheinander. Erst als Jesus – den sie erst als Gärtner wahrnahm – ihren Namen sagte, war das Leben wieder gut. „Maria“– ein einziges Wort veränderte die Situation der Frau, welche dank diesem Erlebnis zur Apostelin wurde, zur Botin der frohen Botschaft.
Beim Namen genannt zu werden schafft Beziehung, Beziehung ermöglicht Leben. Wir alle können Apostelin und Apostel sein in unserem Leben. Das Gute, das wir empfangen haben weitertragen, damit auch andere sich freuen. Maria Magdalena hat die Frohe Botschaft der Auferstehung Jesu zu den anderen Jüngern gebracht. Dass Jesus sie beim Namen genannt hat, hat sie dazu befähigt. Was ist meine Botschaft heute an meine Mitmenschen? Wen rufe ich beim Namen?
Mit freundlichen Grüssen
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