Weg-Wort vom 15. September 2009
Gott schenkt uns seine Gnade
Geschenke wollen Freude machen. Das ist eigentlich das Selbstverständlichste
von der Welt. Wenn ich jemandem etwas schenke, dann will ich ihm zu
verstehen geben, dass ich ihn achte und schätze, dass ich ihn gern,
vielleicht sogar, dass ich ihn lieb habe. Mein Geschenk soll ein Zeichen der
Zuneigung sein. Es soll den Beschenkten bereichern.
Das grösste Geschenk haben wir von Gott erhalten: seine Gnade! Damit tun wir
uns aber schwer. Niemand will, dass Gnade vor Recht ergeht. Wir wollen
vielmehr unser Recht.
Aber was heisst eigentlich Gnade?
Gottes Gnade bedeutet, dass wir zur Ruhe kommen, zu uns selbst finden
dürfen. Der uns gnädig beschenkende Gott will, dass wir immer mehr Raum
gewinnen für das, was wir gern tun und wodurch wir unserem Leben einen
unverwechselbaren Ausdruck geben möchten.
Gottes Gnade bedeutet Angenommensein und Geliebtsein. Gott will nie, dass
uns das Herz in die Hose rutscht vor lauter Furcht. Das haben die Menschen
nur zu lange missverstanden, die ihn für einen Fürchtegott hielten. Nein, er
wollte von Anfang an, dass uns ein Stein vom Herzen fällt.
Und Gottes Gnade hat in Jesus Christus dem Tod die Macht genommen. Sie
unterbricht unseren alltäglichen tödlichen Kampf ums Dasein mit
lebens-spendender Ruhe und Gelassenheit. Sie beendet unsere furchtsamen,
tödlichen Zweifel an uns selbst. Sie beendet alles, was uns beziehungslos
macht.
Wir können uns darum das Geschenk von Gottes Gnade gefallen lassen, weil sie
ja nichts anderes ist als seine unendliche Zuneigung zu uns. Wir können sie
uns gefallen lassen, weil sie von Anfang an nichts anderes vorhat als das,
was wir in Wahrheit auch wollen: Leben ohne tödlichen Ausgang.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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