Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 11. Februar 2019
Ohne Namen
Der Name eines Menschen kann mich manchmal daran hindern, ihm unvoreingenommen zu begegnen.
Ich erinnere mich daran, dass eine Kollegin im Lehrerzimmer die Namensliste der Klasse durchging, die sie bekommen sollte. Drei Kinder auf der Liste hatten denselben Namen. Noch nie hatte sie bei einem Kind mit diesem Vornamen gute Erfahrungen gemacht. Sie war diesen drei Kindern gegenüber allein durch deren Namen negativ eingestellt.
Es hat etwas Gutes, dass in der Bibel nicht alle wichtigen Personen mit Namen genannt werden. Meist handelt es sich dabei um Frauen. Wir erfahren von ihren Sorgen und Nöten. Oft sind es wichtige Begebenheiten, in denen sie vorkommen, keineswegs nur am Rande erwähnt. Das, was sie getan oder erlebt haben, ist wichtig für den weiteren Verlauf der Geschehnisse. Es ist wie ein Geschenk, dass wir diesen Frauen offen begegnen können, ohne Begleitung durch einen Namen, der vielleicht eine Bedeutung in sich trägt, die unseren persönlichen Zugang verändern würde.
Ein Beispiel dafür ist jene Frau, die Jesus in Bethanien salbt (Mk. 14, 3-9). Ihr Name ist unbekannt. Aber Jesus sagt am Ende etwas Bedeutsames über sie:
«Ich versichere Euch: Überall in der Welt, wo in Zukunft die Gute Nachricht verkündet wird, wird auch berichtet werden, was sie getan hat. Ihr Andenken wird immer lebendig bleiben.»
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche

Die Kerngedanken dieses Wegwortes stammen aus dem Buch: Alles hat seine Zeit. Natürlich leben. Christlich leben. Der Kalender für Frauen 2019. St. Benno Verlag, Leipzig. Es ist der Eintrag zum 11. und 12. Januar 2019. Die Autorin ist nicht genannt.
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info@bahnhofkirche.chwww.bahnhofkirche.chwww.offene-tuer.net
https://www.bahnhofkirche.ch/weg-wort-abonnieren-abbestellen/