Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

 

Weg-Wort vom 13. November 2018

Von Vorräten und Vermögen

Im Herbst werden unsere Speicher gefüllt. Das war früher noch sichtbarer als heute, dennoch ist auch heute noch der Herbst die Zeit der Ernte, des neuen Weins, der frischen Früchte und farbigen Teller.

Wir kennen alle den Ausdruck der Hamsterbacken. Die Hamster füllen ihre Backen mit Gütern, welche sie verstecken um gewappnet zu sein, wenn es eben nichts mehr zu ernten gibt. Menschen haben seit jeher die Angewohnheit, Vorräte in dafür vorgesehenen Vorratskammern anzulegen. Aber anders als die Hamster sind Menschen in der Lage, ein Inventar zu erstellen.

Nur was machen wir mit der Inventarliste unserer Güter, die sich in unserem Leben angehäuft haben. Dabei denke ich nicht nur an Esswaren. Mir scheint, dass wir Menschen mehr als nur Essbares hamstern. So wird dann plötzlich aus einem Vorrat ein Vermögen. Vermögen wiederum ermöglicht uns aber solidarisches Handeln. Denn eigentlich ist uns Vermögen ja nicht nur zur Sicherung der eigenen Existenz, sondern auch für andere Menschen anvertraut worden.

Das kann, muss aber nicht eine materielle Spende sein. Solidarität kann schon damit beginnen, dass wir jemandem Zeit schenken, indem wir ihm oder ihr zuhören. Ebenso kann sich Solidarität in einer konkreten Hilfestellung zeigen. Zum Beispiel, wenn wir unsere Kontakte und Beziehungen nutzen, um dadurch einem Menschen neue Lebensperspektiven zu eröffnen. Ein wacher Blick für die Not des Anderen kostet noch nichts, wir dürfen ruhig das uns so anvertraute Vermögen teilen.

 

Mit freundlichen Grüssen

 

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