Weg-Wort vom 6. Juli 2010
Schönes Wetter
Ich erwache kurz vor Fünf Uhr am Morgen. Es ist schon hell draussen und es
wird immer heller. Die Nacht hat die Luft abgekühlt, aber es ist nicht kalt
geworden. Herrlich riecht es durch das offene Fenster. Leider hat es ums
Haus nicht mehr so viele Vögel. Unsere zwei Katzen haben sie gegessen oder
vertrieben. Trotzdem pfeifen noch einige. All das macht Lust zum Aufstehen.
Für das Morgenessen sitze ich am offenen Fenster. Die ersten Sonnenstrahlen
kommen. Es wird schnell wärmer. Ich freue mich auf den Tag. Was wird er mir
bringen? Was steht heute an? Was muss ich zuerst machen, wo es noch nicht so
warm ist und ich noch ruhig arbeiten kann?
Eines ist sicher: Wenn es heute so warm wird, wie es dieser Morgen erahnen
lässt, dann läuft alles ein wenig gemütlicher ab. Den Einen oder die Andere
werde ich nicht am Telefon erreichen. Sie machen vielleicht Siesta oder gar
den Tag frei, weil es so schön ist.
Von einem Freund weiss ich, dass er sich bei heissen Tagen immer eine Siesta
im öffentlichen Schwimmbad oder am See leistet. Gute Idee! Nur ich kann
leider nicht weg. Den Nöten und Problemen der Menschen ist es egal, ob es
ein schöner und warmer Tag ist oder nicht. Sie stellen sich einfach ein und
drücken. Die Suche nach einem Ausweg fragt nicht nach dem Wetter.
Und trotzdem: das schöne Wetter kann auch Mut machen! Mut machen, jetzt
endlich einmal etwas zu versuchen, wozu man sich bisher nicht getraut hat.
Schönes Wetter kann beflügeln.
Und manchmal reicht es auch, wenn wir einfach ein bisschen mehr Pause
machen, Luft holen, Abkühlung, Geselligkeit und gemütliches Zusammensein
suchen. Und nachher einen guten Schlaf. Auch das schenkt Kraft und neuen
Mut!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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