Weg-Wort vom 26. August 2010
Ein gelungener Tag
"Viele suchen ihr Glück, wie sie ihren Hut suchen, den sie auf dem Kopf
tragen."
Sie verliess nie das Haus, ohne vorher eine Hand voll Glassteine in die
Jackentasche einzustecken. Sie nahm sie mit, um die schönen Momente des
Tages und Begegnungen mit Mitmenschen wahrzunehmen und um sie besser in
Erinnerung behalten zu können.
Jede positive Kleinigkeit, die sie tagsüber erlebte, zum Beispiel ein
freundliches Gespräch auf der Strasse, das Lachen eines Kindes, ein gutes
Essen, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, einen rücksichtsvollen
Menschen, ein liebes Wort für alles, was die Sinne erfreute, liess sie
einen Glasstein in die linke Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich
zwei oder drei.
Abends sass sie dann zuhause und zählte die Glassteine aus der linken
Tasche. Sie zelebrierte die Minuten und hörte dabei Musik. So führte sie
sich vor Augen, wie viel Schönes und Gutes ihr an diesem Tag widerfahren war
und freute sich. Sie dankte Gott und schloss all die Eindrücke und
Mitmenschen in ihr Gebet ein. Und sogar an einem Abend, an dem sie bloss
einen Glasstein zählte, war der Tag gelungen hatte es sich zu leben
gelohnt. (Quelle der Geschichte unbekannt)
Es gibt sicher im Leben eines jeden von uns Tage, an denen alles schief zu
laufen scheint. Am Ende eines solchen Tages sind wir in der Gefahr, alles
negativ zu sehen. Nichts, aber auch gar nichts Positives konnten wir dem Tag
abgewinnen.
Wirklich gar nichts? Lassen wir doch einfach mal den Tag in Ruhe Revue
passieren und versuchen dabei, unser Augenmerk nur auf das Schöne und Gute,
das Frohe und Helle zu richten. Wir werden erstaunt feststellen, dass auch
wir mindestens einen Glasstein auf den Tisch legen können. Dieser eine
Glasstein ist Grund genug, Gott zu danken und mit ihm den Tag zu
beschliessen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
(c) Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Iris Daus, Rolf Diezi
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