Der
Glaube lässt uns die Wunder sehen
Ich möchte Sie einladen, einen Augenblick
Stille zu nutzen, um für sich selbst folgende Fragen zu bedenken: Was verstehe
ich unter einem Wunder? Und wenn Ihre Gedanken noch ein bisschen
weiterschweifen sollen, dann suchen Sie bitte nach einem Zusammenhang von
Wundern in Ihrem Leben und dem Glauben.
Das Ergebnis unseres Nachdenkens wird sich
ganz wesentlich darin unterscheiden, wie wir Wunder definieren: Nennen wir Wunder nur, was die Gesetze der
Naturwissenschaft ausser Kraft setzt? Oder nennen wir Wunder auch das, was eben
diese wunderbaren Gesetze anschaulich macht? Ist für mich erst ein Wunder, wenn Wasser zu
Wein wird, oder ist es die Schönheit einer Schneeflocke oder der Zauber einer
Eisblume am Fenster?
Manche behelfen sich mit der Unterscheidung
in grosse und kleine Wunder. Andere haben das Nachdenken längst aufgegeben.
Wenn Sie bis zur zweiten Frage vorgedrungen
sind, dann haben Sie sicher entdeckt, dass Glauben und Wunder in einem engen
Zusammenhang stehen. Sie haben vielleicht auch entdeckt, dass der Glaube auf
Wunder wartet oder – wie eine junge Frau es in einem Gespräch ausdrückte – dass
der Glauben mich die Wunder sehen und erkennen lehrt.