Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Ausverkauf
Jetzt sind sie wieder da, die Wühltische, die Schnäppchen und die Zeiten, in
denen auch weniger Betuchte Dinge finden, die Freude bereiten. Ausverkauf
Solde Saldi. Was für die einen Ramsch, ist für die anderen das höchste der
Gefühle.
In einer Kleinstadt standen vor dem Warenhaus riesengrosse Körbe. Da gab es
den Korb mit Handtaschen, einer war voll mit Kleidern und es gab auch ein
Korb mit Spielsachen. Während die Mutter sich Handtaschen ansieht, trödelt
der Dreikäsehoch in der Gasse rum. Plötzlich geht er zielstrebig auf den
Korb mit Spielsachen zu aber der Korb aus Eisen war zu gross für den
Kleinen. Er gibt nicht auf. Er entdeckt, dass er zwischen den Körben
raufklettern könnte, und das tut er. Mit der einen Hand hält er sich fest,
mit der anderen Hand sortiert er Spielsachen. Immer tiefer gräbt er, bis er
das ultimative Spielzeug in seinen kleinen Händen hält. Welches Strahlen,
welche Freude in dem kleinen Gesichtchen. Nun musste er mit seinem Schatz
nur noch runterklettern vom eisernen Korb.
Als ich den Kleinen so beobachtete kam mir ein Bibelvers in den Sinn: Mit
meinem Gott überspringe ich Mauern. Der Kleine war angetrieben von einer
grossen Sehnsucht für sein Spielzeug. Das Volk Gottes und die junge
Christengemeinde waren angetrieben von der Erfahrung Gottes. Dieses
Angetrieben-Sein gibt Kraft, Schwierigkeiten zu überwinden.
Ob die Mutter dem Kleinen sein Spielzeug gekauft hat weiss ich nicht, ich
hoffe es. Auch bei den ersten Christinnen und Christen lief nicht immer
alles rund, aber der Antrieb blieb.
Wort vom 18. Juli 2019
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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