Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 27. September 2017
Duft
Gehören Sie zu den Menschen die eine feine Nase haben? Leiden Sie unter
„Duftverschmutzung“? Haben Sie ein Lieblings-Rasierwasser, Lieblings-Parfüm? Und wie ist
es mit Dufterinnerungen?
Plötzlich ist da ein Duft in der Luft, der mich an die gute Stube der Grossmutter
erinnert. Der alte Ölofen war, neben dem 4711 Eau de Cologne meiner Grossmutter, in der
ganzen Wohnung dominant. Diesen Duft meiner Kindheit vergesse ich nie. Und plötzlich ist
er da. Eingebildet oder wirklich? Meine Nase schnuppert, mein Hirn reagiert. Bilder aus
der Vergangenheit tauchen auf. Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen sind plötzlich
da. Ja es ist als höre ich die Stimme meiner Grossmutter, wie sie mir eine Geschichte
erzählt.
Ich liebte meine Grossmutter, liebe sie auchheute, Jahre nach ihrem Tod. Sie hat mir viel
beigebracht, sie hat mich und mein Leben geprägt. Öl-Ofen-Duft gemischt mit Eau de Cologne
ist bestimmt kein Highlight der Düfte. Ich mochte den Duft jedoch sehr. Er strahlte
Gemütlichkeit und Geborgenheit aus. Parfüm hin oder her, ich mochte meine Grossmutter gut
riechen.
Neben der Wahrnehmung mit Augen und Ohren ist die Wahrnehmung mit der Nase ganz speziell.
Auge und Ohr mögen schneller und offensichtlicher etwas oder jemanden wahrnehmen. Der Duft
jedoch beeinflusst uns oft auch unbewusst und schafft es, Emotionen und Erinnerungen
hervor zu zaubern.
Wenn Sie offen sind für mehr als den ersten Blick, wenn Sie auf Düfte achten, was für
Überraschungen erleben Sie?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich info(a)bahnhofkirche.ch
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