Weg-Wort vom 22. August 2006
Das war knapp! (Psalm 28)
In meinen Ferien habe ich es erlebt. Eine Sekunde beim Autofahren nicht
aufgepasst und beinahe hätte es einen grossen Unfall gegeben. Das war
knapp! Ich fahre auf den nächstmöglichen Parkplatz, steige aus, und atme
tief durch. Und alles ging so schnell. Ich realisiere erst jetzt, was da
alles hätte sein können.
Ein Mann erzählt mir in der Seelsorge, dass er nach der Arbeit zu Hause
einen Zusammenbruch hatte. Seine Frau organisierte den Arzt, dieser die
Ambulanz. Dann war er drei Tage im Spital. Untersuchungen. Alles wurde
überprüft. Die schlimmsten Befürchtungen stiegen in ihm hoch. Herzinfarkt?
Krebs? Nervenprobleme? Und er habe seit langem wieder einmal gebetet.
Er erzählt es mir und ich denke an Worte aus dem 28. Psalm:
Zu dir, Herr, rufe ich, du bist mein Beschützer. Bitte, stelle dich nicht
taub; halte dich nicht von mir zurück, sonst geht es mir wie denen, die ins
Grab hinunter müssen. Höre mein lautes Flehen. (Ps 28.1-2a)
Und am vierten Tag seien die Ärzte gekommen und hätten Bericht erstattet.
Alles sei in Ordnung. Dehydriert sei er gewesen! Er müsse in der Hitze
einfach mehr trinken regelmässig und mehr. Und da und dort soll er auch
etwas Salziges zu sich nehmen.
Das erzählt er mir, weil er es als unendliches Glück, als Zeichen, dass Gott
zu ihm steht, erlebt hat. Er will mit mir diese Freude teilen. Und ich lese
ihm zum Schluss Worte aus dem 28. Psalm vor:
Gepriesen sei der Herr, denn er hat mein lautes Flehen gehört. Der Herr
gibt mir Kraft und Schutz; auf ihn verlasse ich mich, und mir ist geholfen.
Ich kann fröhlich sein und ihn mit Gesang preisen. (Ps 28.7)
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