Weg-Wort vom 25. Juni 2013
Hüte meine Schafe
Es ist viele Jahre her, da durfte ich auf einem Bauernhof mithelfen. Ich
habe mich vorwiegend um die Schafe gekümmert: Schafe auf die Weide treiben,
Stall misten, die Tiere in den Stall holen, füttern und melken habe ich
gelernt. Berta war mir das liebste Schaf und am schnellsten vertraut. Helga
sorgte für meine Fitness. Immer wieder ist sie ausgebüxt und hat mich den
Hügel hoch- und runtergejagt, weil sie am Abend nicht in den Stall wollte.
Schafe können ganz schön eigensinnig sein. Und trotzdem reden wir von
"lammfromm" und meinen, Schafe seien folgsam und gar dümmlich. Ich habe die
Schafe jedenfalls anders erlebt.
Im zweiten (Neuen) Testament der Bibel finden sich viele Erzählungen, in
denen Schafe vorkommen. Im Johannesevangelium gibt Jesus Petrus den Auftrag,
für seine Schafe zu sorgen: "Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon
Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er
antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm:
Weide meine Lämmer! Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe.
Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum dritten Mal fragte er ihn:
Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil
Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu
Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus
sagte zu ihm: Weide meine Schafe!" (Joh 21,15-17)
Dieser Auftrag Jesu an Petrus gilt uns allen, nicht nur dem Papst, sondern
allen Christinnen und Christen in der ganzen Welt. Wir sind aufgerufen, zu
hüten, zu behüten, zu schützen, zu hegen und zu pflegen.
Wir alle gehören zur einen Herde, denn wir leben alle auf derselben Erde.
Machen wir uns also gegenseitig miteinander vertraut, gehen respektvoll
miteinander um und lernen, uns in unserer Vielfältigkeit zu schätzen! Das
ist der beste Beweis unserer Gottesliebe.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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