Weg-Wort vom 25. April 2008
Für alle
Im 1. Timotheusbrief heisst es: Insbesondere bitte ich euch nun, vor Gott
einzutreten für alle Menschen in Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung. (1.
Tim 2.1)
Für alle Menschen beten? Auch für den Arbeitskollegen, der nicht aufhört,
mir das Leben in der Firma zur Hölle zu machen? Auch für die Schwester, die
mich um mein Erbe geprellt hat? Für alle Menschen beten? Auch für unsere
Bundesräte, von denen ich nicht einmal weiss, ob sie unsere Fürbitte
schätzen? Auch für George W. Bush? Für alle Menschen? Also auch für den
Kindsmörder, der einer Familie das Liebste geraubt hat? Auch für Osama bin
Laden, den man für die Anschläge des 11. September 2001 verantwortlich
macht?
Warum sollen wir für alle Menschen beten?
Weil Christus uns mit all diesen Menschen verbindet, ob es uns gefällt oder
nicht. Weil ihm nicht einer wichtiger ist als die andere. Weil seine Liebe
unteilbar ist. Wie Mütterlichkeit unteilbar ist, hat Dorothee Sölle einmal
gesagt, - und auch Väterlichkeit.
Wir können nicht unseren Kindern das tägliche Brot geben ohne das tägliche
Brot für alle Kinder zu erbitten. Wir können nicht Gerechtigkeit für uns
wollen und sie einem Kindsmörder verweigern. Wir können nicht glauben, dass
Gott uns vergibt ohne Vergebung für die zu erbitten, die an uns schuldig
geworden sind.
Unser Glück ist nicht erfüllt, wenn nicht alle glücklich sind. Beten für die
ganze Menschheit macht sehnsüchtig: süchtig danach, verrückt danach, dass
die alten Verheissungen Gottes sich erfüllen und eines Tages ein jeder unter
seinem Feigenbaum und Weinstock sitzen wird ohne Angst.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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