Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich
 
Weg-Wort vom 22. Februar 2021
 
 
Da fühle ich mich durchsichtig
Fadenscheinig und leer
Durchsichtig und unwesentlich:
Ist das der Mensch
Durchschaut und entlarvt?
Dreh es um.
Erkenne Deine Durchsicht
Als Weg zur Freiheit
Hindurch durch Dich.
Lass Dich entlarven.
Ja genau, Raupe wird Schmetterling
Breitet aus die Flügel –
So wirst Du es auch.
Und weisst Du was?
Durchsichtig ist alles
Mit Röntgenstrahlen betrachtet,
Doch die Sonne des Lebens
Will hindurchscheinen durch Dich.
Und wenn es dann zerfällt eines Tages
Das fadenscheinige Gewebe Deiner selbst,
Dann kann das bleiben von Dir,
Was Du im Durchsehen erkannt hast.
Veronika Jehle
Quelle: Meditationen 2021 zum Hungertuch
Hg. Ökumenische Kampagne von Fastenopfer und Brot für alle
Das diesjährige Hungertuch hat die aus Chile stammende Künstlerin Lilian Moreno Sanchez gestaltet. Als Grundlage diente ihr ein Röntgenbild eines Fusses mit zum Teil gebrochenen und verdrehten Knochen . Es stammt von einem Menschen, der bei den Demonstrationen im Oktober 2019 in Santiago de Chile verletzt wurde. Besonders junge Demonstrantinnen und Demonstranten wehrten sich dort gegen die steigenden Lebenskosten und die dadurch zunehmende soziale Ungleichheit.




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