Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 4. Juni 2018
Verlässlichkeit
Ich habe als Kind nie Heimweh gehabt. Die ersten Ferienlager, die ich schon im Kindergartenalter besuchte, leiteten meine eigenen Eltern. Ich konnte sie nicht vermissen, denn sie waren immer in meiner Nähe. Später ging ich ohne Eltern in Lager. Ich wusste, dass meine Eltern für mich da waren, auch wenn ich selbst nicht bei ihnen zu Hause war. Das reichte.
Ich habe erlebt, dass andere Kinder aus Sehnsucht nach ihren Eltern weinen mussten, ja dass sogar einmal ein Kind wegen seines Heimwehs vorzeitig aus dem Lager abgereist ist. Aber aus eigener Erfahrung kannte ich dieses Gefühl nicht.
Als Erwachsener habe ich aus Schilderungen von Betroffenen erfahren, wie schlimm Heimweh sein kann. Jemand erzählte mir, er hätte vor Heimweh kaum schlafen können. Während die andern in ihren Betten schliefen, hat er sich mit der Taschenlampe unter die Decke verkrochen und seiner Mutter seitenlange Briefe geschrieben.
Sich verlassen können.
Wenn eine Beziehung zuverlässig ist, kann man sich für eine bestimmte Zeit trennen, ohne dass die Beziehung dabei in Frage gestellt wird.
Ich kann mich verlassen.
Das bedeutet: Ich kann meinen eigenen Weg gehen und bleibe trotzdem verbunden. Das gilt für meine Beziehung zu meinen Freunden und zu meiner Familie, es gilt auch für meine Beziehung zu Gott. Ich bin dankbar, dass ich mich auf andere Menschen und auf Gott verlassen kann.
Guter Gott
Ich kann mich auf dich verlassen.
Ich kann meinen eigenen Weg gehen.
Du verlässt mich nicht.
Danke, dass du da bist.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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