Weg-Wort vom 4. April 2013
Freude, die Liebeserklärung an das Leben
Ich liebe es am Strand Muscheln und Steine zu sammeln. Diese als Herz oder
Blumen in den heissen Sand gepflanzt ergeben ein wunderbares Gemälde. Der
Sand wird das Herz wieder bedecken und am anderen Morgen wird es
möglicherweise ganz verschwunden sein. Die Freude über das Werk bleibt!
Mit allen Sinnen unterwegs in der Natur sein, - die Kunst des Verweilens -
tut der Seele gut. Ich brauche Zeit um wahrzunehmen, loszulassen, den Kopf
auszuschalten, um mich mit der Natur zu verbinden. Ich nehme mit all meinen
Sinnen die Natur auf: den Duft des Erdbodens, den Hauch des Windes, die
Lichtspiele, die verschiedenen Grün! Mein Herz singt. Das Gestalten in der
Natur löst bei mir innere Freude aus und lässt Energien frei werden. Ich
nenne es Essenz aus dem "Kunstwerk"! Ich erlebe die Natur oftmals auch als
Lehrmeisterin. Durch das Sein in der Natur verbinde ich mich mit der Erde,
mit Gottes Schöpfung.
Der Anthropologe Thomas Marti schrieb in einem Aufsatz einmal: "Durch die
Sinne zum Sinn." Was gibt meinem Leben seinen Sinn? Sinn ist immer mit der
Frage verbunden: Wer bin ich, woher komme ich, wohin führt mich mein
Lebensweg? Was ist nötig, um diesen Weg zu gehen, um Sinn zu finden? Das
Gehen selbst! In der Beschäftigung mit etwas kann Interesse erwachen und das
innere Feuer entzünden, Kraft, die uns trägt. In der Beziehungsfähigkeit
finde ich Sinn und finde zu mir. Dann erkenne ich auch Zusammenhänge in
meinem Leben. Diese basieren auf der Wahrnehmungs-fähigkeit. Kann ich mich
einlassen und eintauchen in ein Geschehen, wach, empfindsam und achtsam
sein, finde ich Sinn.
Wenn ich Glück und Freude empfinde, bin ich dem Sinn des Lebens am nächsten.
Freude ist die Liebeserklärung an das Leben.
Mit freundlichen Grüssen
(c) Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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