Weg-Wort vom 18. März 2009
Versuchungen
Christian sitzt am Schreibtisch. Er sollte eigentlich für die
Englisch-Prüfung lernen. Nächste Woche wird sie geschrieben und er hat dafür
noch einige Seiten Wörter zu lernen. Aber vor ihm liegt die Schachtel mit
dem neuen Computer-Spiel. Christian ist hin und her gerissen. Er weiss: Ich
sollte eigentlich Englisch lernen. Aber das kann ich auch noch später
machen. Ich brauche ja nicht gleich richtig zu spielen, sondern will nur mal
so schauen, wie das Spiel funktioniert
Wie sieht ihre Versuchung aus?
Ich bin sicher, da ist auch etwas, dass sie von dem abbringen will, das sie
eigentlich tun sollten!
Versuchungen machen uns Mühe. Aber sie können uns auch weiter führen. Dazu
müssen wir allerdings akzeptieren, dass unser Leben ein Kampf ist. Nicht ein
Kampf um Geld, Position, Anerkennung und Erfolg. Nicht ein Kampf um die
vielen Dinge, die uns Glück versprechen. Sondern ein Kampf mit den
Versuchungen in uns und den Defiziten und heimlichen Wünschen, auf die sie
uns hinweisen. Denn durch solche Kämpfe werden wir zu Menschen, die erlöster
und freier sind, in denen sich Gottes Güte und Freundlichkeit deutlicher
spiegelt und die darum auch glücklicher und zufriedener sind.
Weil die Kämpfe mit den Versuchungen und Anfechtungen uns stark machen
können, beginnt der Jakobus-Brief mit diesem seltsamen und doch so wichtigen
Einstieg. Dort heisst es:
Nehmt es für lauter Freude, meine lieben Brüder und Schwestern, wenn ihr
mancherlei Prüfungen zu bestehen habt, denn ihr wisst, dass die Erprobung
eures Glaubens Ausdauer bewirkt. (Jak 1.2f).
Sollten wir nicht offensiver unseren Versuchungen entgegentreten?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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