Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 5. Februar 2021
Souvenir
Mein Kapuzenpullover habe ich von der Reise nach Honfleur in Frankreich mit nach Hause
genommen. Mein Glasperlenarmband stammt von der Reise nach Venedig, genauer vom Ausflug
nach Murano. Mein Kleid habe ich aus Stoff von Sambia genäht. Das Halstuch (die Wolle aus
den Ferien im Goms) habe ich im Zug gestrickt und dazu das Hörbuch "Stolz und
Vorurteil" gehört. Das sind Lieblingserinnerungsstücke!
Ich mag Erinnerungen, die ich nicht nur in Gedanken habe, sondern auch handfest zum
Berühren. Etwas berühren Können macht die Erinnerung greifbarer. Staubfänger sind nicht so
mein Ding, da ich nicht gerne abstaube. Darum liebe ich Sachen, die ich wirklich brauche.
Trotzdem stehen in meiner Stube kleine Elefanten, unzählige Schafe, eine Giraffe und auch
Engel «hängen» da herum.
Auch von der Grossmutter habe ich ein Erinnerungsstück: ihren Ehering. Und von meiner
Mutter einen Pullover und ein Nachthemd. Alles werde ich tragen, bis es untragbar wird.
Die Erinnerungen sind für mich Unterstützung, Lebenselixier. Das Nachthemd duftet zwar
schon lang nicht mehr nach meiner Mutter, aber es erinnert mich an sie. Ich fühle mich ihr
nahe und ich fühle mich von ihr unterstützt.
Das erste Weg-Wort, das ich geschrieben habe, handelte von meiner Grossmutter. Ihre
Unterstützung zum Neuanfang war mir wichtig.
In Zeiten von Corona sind Ferienerinnerungen auch eine Möglichkeit, in Gedanken zu reisen.
Die Gedanken sind frei und wenn ich die Augen schliesse und den Kapuzenpulli trage, dann
kann ich fast das Meer riechen und spüre den Wind im Gesicht.
Wie haben Sie es mit den Souvenirs? Mit Erinnerungen?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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