Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 18. Februar 2015
Aschermittwoch
Aus und Schluss mit der Fasnacht, jedenfalls in den katholischen Orten der
Schweiz. Die Katholikinnen lassen sich heute Asche aufs Haupt streuen. Die
reformierten Basler bereiten sich vor auf den "Morgestraich" und die
schönsten Tage des Jahres vor.
Zum Glück ist es heute keine Frage mehr, ob nun Katholiken an die Basler
Fasnacht gehen dürfen oder nicht. Wir haben gelernt, miteinander zu leben,
einander zu respektieren und können die Lebensfreude immer wieder gemeinsam
geniessen.
Wenn heute die Fastenzeit beginnt und Fastenopfer, Partner sein und Brot für
alle mit einem Fastenkalender "Rezepte fürs Leben und Überleben" uns durch
diese Zeit begleiten, dann wünsche ich mir, dass wir Rezepte finden für ein
friedliches Zusammenleben.
Asche aufs Haupt, mit diesem Ritual sollen wir Menschen an unsere
Vergänglichkeit erinnert werden, und wir werden zur Umkehr aufgerufen.
Umkehr heisst Besinnung auf das Leben mit Gott. Sorgsam umgehen mit unserer
Mitwelt und die Nächstenliebe leben, gehören dazu. Stand noch vor einigen
Jahren das Fasten und fleischlose Essen im Vordergrund, so gehen die
Überlegungen heute weiter. Wir werden ermuntert, nicht nur den Fleischkonsum
ins Visier zu nehmen, sondern auch unseren Konsum von Internet,
Computerspielen und Suchtmitteln (Rauchen, Süsses, Alkohol...).
Im Fastenkalender werden wir aufgerufen, die Routine des Alltags zu
durchbrechen und uns Freiräume zu schaffen. Verzicht schafft Raum. Diese
Frei-Räume gilt es sinnvoll zu gestalten, eine schöne Aufgabe für die
Fastenzeit. Wenn wir diese Räume mit Nächstenliebe füllen, können wir
Schritte auf eine friedlichere Welt hin gehen. Dann interessieren uns
Menschen im Süden und im Norden, im Osten und im Westen, dann interessieren
uns Menschen aller Religionen und Konfessionen, dann setzen wir uns ein für
die Menschenrechte. Nächstenliebe ist die erste und wichtigste Zutat für
unsere Rezepte zum Leben und Überleben.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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