Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 25. September 2020

Müßigsein

«Grüßt Euren ganzen Kreis. Und vor allen Dingen: gebt Euch Mühe, Euch zu schonen und nicht Euren Kopf zugrunde zu richten, wie ich es getan habe.
Darum befehle ich Euch und allen Freunden, Euch unter Androhung des Bannes Gesundheitsmaßregeln für Euer Körperchen aufzuzwingen; denn Ihr sollt nicht Euer eigener Mörder werden und dann tun, als hättet Ihr Euch im Dienste Gottes zugrunde gerichtet.
Man dient Gott auch durch Müßigsein, ja vielleicht durch nichts so sehr als damit. Darum hat er den Sabbat so besonders streng gehalten wissen wollen. Also verachtet das nicht. Es ist Gottes Wort, was ich Euch schreibe.»

Martin Luther von der Veste Coburg
an Philipp Melanchthon beim Reichstag in Augsburg
am 12. Mai 1530

Wer die Bibel im Alleingang ins Deutsche übersetzt, ist nicht nur fleissig sondern arbeitswütig. Martin Luther kennt also die Gefahren, die eine solche Veranlagung mit sich bringt. Er schreibt diese Mahnung an seine Mitstreiter quasi in «Quarantäne». Denn als Geächteter darf er am Reichstag in Augsburg nicht teilnehmen, um dort die Anliegen der Reformation zu vertreten.

Mit freundlichen Grüssen

Ihre Bahnhofkirche

«Dolce far niente» John William Waterhouse, ©wikimedia
 
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