Weg-Wort vom 16. April 2009
Das Wichtigste im Leben wird uns geschenkt
Mir hat keiner was geschenkt, höre ich manchmal in der Seelsorge. Aber
das stimmt nicht. Wenn wir nachforschen, stellen wir immer fest: So vieles
ist uns geschenkt worden, wird uns geschenkt.
Wir alle leben vom Erbarmen. Das fängt mit unserem ersten Schrei nach der
Geburt an. Was wäre, wenn uns da niemand auf den Arm genommen und getröstet
und lieb gehabt hätte? Durch unser ganzes Leben führt eine Spur des
Erbarmens.
Wir leben davon, dass uns jemand hilft, uns zu essen gibt, den Nuggi
aufhebt, der zum fünfzigsten Mal auf dem Boden liegt, uns pflegt, wenn wir
krank sind, uns bei den Hausaufgaben hilft, uns aufbaut, wenn wir versagt
haben, uns tröstet, wenn wir traurig sind.
Auch als Erwachsene spüren wir es immer wieder: Natürlich ist es wichtig,
dass ich etwas will, dass ich ein Ziel habe, dass ich dafür plane und mein
Leben ausrichte, dass ich mich anstrenge. Und trotzdem: Die wichtigsten
Dinge können wir uns nicht erarbeiten: die Zuneigung meiner Freunde, die
Liebe meiner Frau, den Respekt meiner Kinder, die Gesundheit, das Glück.
So vieles ist uns zugefallen, geschenkt worden. Von wem? Von Gott. Das Leben
ist sein Geschenk. Unsere Kraft, unser Verstand, unsere Gesundheit sie
sind kein Zufall, sie fallen uns zu aus der grossen Barmherzigkeit Gottes.
Übrigens: Um uns das zu zeigen, steht Gottes grosses Geschenk der Taufe,
ganz am Anfang unseres Lebens.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Susanne Wey, Beat Schlauri
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