Weg-Wort vom 14. Oktober 2013
Steh auf!
Hoffen und Warten ist ein Zeichen des Lebens. Wer auf nichts mehr hofft, der ist ja schon
im Leben wie tot. Und wer da glaubt nichts mehr im Leben erwarten zu können, der hat dann
für sich selbst auch keinen Grund zum Leben.
Und worauf warten und hoffen wir? Auf ein Wunder, dass ganz plötzlich alles anders wird!
Mal der Erste sein, mal der Gewinner sein! Auf die Arbeitsstelle, die genau zu einem
passt. Auf den richtigen Partner, die richtige Partnerin. Dass der Streit ein Ende hat.
Auf innere Ruhe, auf Heilung, gesund zu sein. Auf die Kraft aufzustehen und neu zu leben.
Hilft Gott?
Gott hilft, aber nicht ungefragt. Er drängt sich nicht auf, er will gehört werden und wer
ihn hört, spürt seine Nähe und kann ergriffen werden. Doch seine Hilfe hat eine Grenze in
unserem Hören und in unserem Willen. Er ist bei uns. Wer die Frage hört, ist nicht allein.
Er braucht noch nicht einmal eine Antwort als Bedingung, sondern nur unsere Bereitschaft,
ihn zu hören: Willst Du!
Manche Menschen wollen sich nicht lösen und herausrufen lassen aus ihrem Elend, da ihnen
das Elend zum Leben geworden ist und sie grössere Angst haben, dieses Leben im Elend zu
verlieren, als dass sie die Not und das Elend belastet.
Jesus fragt einmal einen Kranken: Willst Du gesund werden? Und damit spricht er uns als
sein Gegenüber, als Mensch an seiner Seite an, und ruft uns heraus aus unserem eigenen
krankhaften Verharren.
Ich weiss, auch heute werden viele Tränen vergossen und Gebete gesprochen und auf Wunder
gehofft. Wer hofft, erwartet das Leben, das Gott uns schenkt. Gott sieht uns und spricht
uns an: Du bist nicht allein: nicht im Leben und auch nicht im Sterben und auch nicht im
Tod. Er sieht uns und spricht uns an. Das ist das Wunder, das Wunder der Heilung, dass wir
nie allein sind, wenn wir ihn hören wie er zu uns sagt: Steh auf!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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