Geschichte
Waren sie am 1. August an einer Feier zum Nationalfeiertag? Haben sie einer Rednerin oder einem Redner gelauscht? Was bedeutet ihnen unsere schweizerische Geschichte? Sind sie Patriotin, Patriot? Oder fühlen sie sich nur im Ausland als Schweizerin, als Schweizer?
Über Geschichte und was wirklich sich ereignet hat und wie es gedeutet werden muss, wird im Moment wieder viel gestritten. Denken sie nur an die Diskussionen um Marignano 1515 oder dem Wiener Kongress von 1815.
Wenn ich da die verschiedenen Seiten sehe, dann kommt mir Nordirland, Israel oder sonst ein Konflikt in den Sinn, der aus verschiedenen Geschichts- und Glaubenssichten befeuert wird. Und ich muss immer auch an diese Geschichte denken:
Der Häuptling erholt sich von den Anstrengungen eines Indianerkongresses in einer New Yorker Bar. Ein Tresennachbar will wissen: "Na, wie gefällt Ihnen denn unsere Stadt?" "Gar nicht mal so schlecht", kontert der Häuptling, "aber eine Gegenfrage: Wie gefällt Ihnen unser Land?"
Ich finde Geschichte wichtig. Aber sie soll unseren Blick in die Zukunft nicht trüben oder so beeinflussen, dass wir uns quer stellen, wo wir doch ganz pragmatische Schritte der Annäherung und Verständigung tun sollten. Der Blick zurück kann uns auch die Sicht vorwärts nehmen. Aber für Lösungen auf die Zukunft hin ist ein klarer Blick nach vorn nötig. Erwachsene Kinder entscheiden manchmal eben ganz anders als die Generationen vor ihnen. Das ist gut so und dient dem Überleben. Niemand von uns will ewig Gestriger sein. Uns allen sind neue, andere, bessere und der Zeit angepasstere Wege möglich. Dafür gilt es beweglich zu sein und gut zu unterscheiden, welche Traditionen und Inhalte zu bewahren und welche über Bord zu werfen sind.
Mit freundlichen Grüssen