Weg-Wort vom 20. August 2013
Augen-Blick
Seit Anfang Ferien fühle ich mich "behindert". Meine Brille ist am ersten
Ferientag beim Putzen in zwei Stücke gebrochen. Mir wurde extrem bewusst,
wie viel und wie genau ich alles gerne sehen möchte und wie hilfreich meine
Brille war. Mit Ersatzbrillen habe ich mich durchgeschlagen, bis mein
Optiker mir wieder eine neue Brille angepasst hat und ich wieder jeden
"Augen-Blick" geniessen kann.
Ich weiss, es gibt Menschen, denen keine Brille helfen kann.
Wenn ich geniesse, sind alle Sinne mit einbezogen: Sehen, Hören, Spüren,
Riechen und Schmecken. Dabei finde ich es geradezu selbstverständlich, dass
alles "funktioniert".
In den Ferien, besonders nach dem Verlust der Brille, habe ich all meine
Sinne bewusster wahrgenommen. Nicht nur weil Ferien sowieso dazu führen
alles intensiv zu geniessen, viel mehr auch, weil mir bewusst wurde, dass
nichts selbstverständlich ist.
Ferien machen dürfen ist ein Geschenk. Das Meer riechen können, ein
Erlebnis. Salzwasser und Sand auf der Haut spüren, eine Freude. Eis
schlecken und feinstes Essen geniessen, faszinierend. Das Rauschen der
Wellen hören, ein Traum. Die weite Ebene bis zum Horizont sehen und auch das
kleingedruckte im Buch lesen können, grandios. Die Sinne gebrauchen und das
Leben geniessen können, ist ein Segen.
Oder wie würden Sie das beschreiben?
Die Geschichte mit der Brille hat mir im wahrsten Sinne "die Augen
geöffnet". Klare Sicht, das Geniessen des "Augen-Blicks" wurden mir neu
bewusst.
Ausgerechnet durch meine schlechtere Sicht, konnte ich wieder klarer sehen.
Geniessen Sie den Augen-Blick!
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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