Weg-Wort vom 4. Juli 2013
Unabhängigkeitstage
4. Juli 1776 - 14. Juli 1789 - 1. August 1291: Festlich feiern die
jeweiligen Länder die Tage ihrer Befreiung vom Joch fremder oder eigener
Herren: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit wurde mit dem Sturm auf die
Bastille zum Motto einer neu zu gestaltenden Republik, Tyrannenmord in
bester Guerilla-Taktik gehört zur Befreiungsgeschichte unserer
Eidgenossenschaft.
Überall ging es darum, Freiheit zu erlangen, das eigene Leben, das eigene
Schicksal selber zu bestimmen. Selbstbestimmung, Unabhängigkeit - danach
haben sich schon Adam und Eva gesehnt. Das eigene Leben selber zu
verantworten, unabhängig zu sein, gehört wohl zu den Urwünschen der
Menschheit. Unser Sohn machte das schon als kleiner Knirps deutlich:
"Selbel".
Und dabei wird es einem recht schnell klar, dass damit das Leben nicht
einfacher wird, vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall. Aber man/frau
ist selber dafür verantwortlich.
Solche Entscheide und Wege kosten, sie haben ihren Preis und es zahlen ihn
viele. Bei der amerikanischen Unabhängigkeit wie beim Sturm auf die Bastille
waren es Unzählige - und heute?
In Syrien, auf dem afrikanischen Kontinent, in und an vielen andern Orten:
Viel zu viele Menschen leiden und sterben in diesen Umwälzungsprozessen.
Nicht wegen des Wunsches nach Selbständigkeit sterben sie, sondern deshalb,
weil Machthaber ihre Macht nicht loslassen wollen und die Unabhängigen nur
ihre Form von Unabhängigkeit sehen wollen oder sehen können und bereit sind
dafür alles herzugeben und alles zu opfern: Andere Menschen, aber auch die
eigene Menschlichkeit.
Christus hat uns frei gemacht, dabei brauchte er nicht andere leiden zu
lassen, er brauchte nicht andere umzubringen. Gewaltlos. Was für eine
wunderbare Freiheit könnten wir in seinen Fussstapfen erringen?
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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