Von
Gottes Wort leben
Als christliche Kirchen leben wir aus Gottes Wort und predigen es den Menschen dieser Welt. Dabei wollen wir ganz aufgeweckt sein, ganz Ohr für den Rhythmus der Welt und ganz am Puls der Zeit. Wir sind nicht auf den Mund gefallen, hören genau hin, um sprachfähig zu werden. Aber trotzdem sind wir nicht in aller Munde. Trotzdem geht unsere Botschaft vielen Menschen zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus. Darum fühlen wir uns manchmal von aller Welt missverstanden.
Vielleicht sind unsere Ohren zu sehr darauf bedacht, den Applaus der Welt zu hören. Aber die Zeit, in der wir leben, ist schwierig. Immer mehr finanzielle Einbussen drohen, immer weniger Bedeutung scheinen die christlichen Kirchen zu haben, Spar- und Strukturierungsmassnahmen machen uns das Miteinander in den Gemeinden, im Alltag oftmals schwer; manchmal fühlen wir uns ausgebrannt und als Verkündigende "leergepredigt".
Das alles kann müde machen. Muss es aber nicht. Vielleicht müssen wir lernen, mehr auf Gottes Wort zu hören, um neue Zuversicht zu tanken. Denn wir leben nicht vom Applaus der Welt sondern aus Gottes Wort. Seine Verheissung macht uns stark, auch wenn wir schwach sind. Gott hat uns sein Wort gegeben. Er ist auf unserer Seite und hilft uns. Viele können davon ein überraschendes Lied singen, eine Geschichte erzählen: Die Menschen der Bibel aus längst vergangenen Tagen, die junge Theologin in einer schweren Zeit oder die alte Frau am Ende ihres Lebens, wo die Träume sich in Erinnerungen verwandeln.
Vielleicht haben auch Sie so eine Geschichte, wenn Sie tief in ihr Herz hineinhören? Erzählen wir einander davon - gerade in der Karwoche -, seien wir ganz Ohr! Die Verheissung Gottes nimmt Gestalt in unser aller Leben an. "Schon an der Dämmerung Pforte ist er mir nah und spricht" - so heisst es in einem alten Lied.
Mit freundlichen Grüssen