Weg-Wort vom 28. Juni 2006
Mit Zuversicht und Überzeugung (Psalm 17)
Höre, gerechter Gott! Achte auf meine Klagen! Nimm an mein Gebet! ...Ich
rufe dich an ....Bewahre mich ... Ich bin unschuldig! (Ps 17.1b, 6a,14a,
15a) Das ist die Art von Gebet, die alle Menschen immer wieder einmal
machen: das Stossgebet in Not!
Sogar Menschen, die schon lange aufgehört haben, regelmässig mit Gott zu
reden, ertappen sich immer wieder einmal bei einem Stossgebet. Wir sind in
grosser Not. Wir brauchen dringend Hilfe. Und schon ist das Stossgebet
gesprochen.
Hinter jedem Stossgebet steckt die Zuversicht, dass wir bei Gott Hilfe, Halt
und Zuflucht finden. Ja, sein Name steht dafür! Und wir brauchen immer
wieder diese Zuversicht. Ohne sie bleiben wir in der Not wie erstarrt. Mit
ihr wagen wir nächste Schritte.
Und hinter jedem Stossgebet steht die Überzeugung: Von dir (,Gott,) erwarte
ich Gerechtigkeit, du wirst Redlichkeit belohnen. ... Du rettest alle, die
bei dir Schutz suchen. (Ps 17.2 und 7b)
Und wenn es trotz Stossgebet nicht so herauskommt, wie wir es uns gehofft
haben? Was dann? Ein neues Stossgebet: Birg mich im Schatten deiner Flügel;
... ich möchte bei dir sein, möchte, wenn ich erwache, mich satt sehen an
deiner Gestalt. (Ps 17.8b und 15b)
Die wichtigen Worte sind für mich hier wenn ich erwache. Das ist meine
Erfahrung: Wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie ich es gerne hätte,
dann brauche ich Zeit, manchmal viel Zeit, und muss darüber schlafen,
manchmal viele Nächte, bis ich annehmen und verstehen kann, bis ich Gott
wieder wahrnehmen kann.
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