Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 29. September 2017
Harte Arbeit
Ein freigelassener Sklave in Amerika hatte ein Stück Land urbar gemacht. Als er nach
vielen Jahren harter und fleissiger Arbeit ein hübsches Farmhäuschen gebaut hatte und
alles in Blüte stand, kam auch der Pastor und lobte immer wieder den Herrn, der alles so
herrlich wachsen lasse.
Als sie am Ende des Besuchs vor dem Häuschen sassen und ein Pfeifchen rauchten, ergriff
der Farmer das Wort:
«Wissen Sie, Herr Pastor, was Sie da von unserem Herrgott gesagt haben, ist alles gut und
richtig. Aber Sie hätten das hier mal sehen sollen, als der Herr das Land noch alleine
bewirtschaftete!»
Ich war versucht diese Anekdote zu verwenden, um zu Erntedank ein paar fromme Worte über
das Zusammenspiel von menschlicher Arbeit und Gottes Wirken zu schreiben.
Im Kern sagt die Anekdote aber etwas anderes: Sie warnt mich als Christ – und als Pfarrer
– davor im Namen Gottes leichtfertig, unüberlegt, überheblich und salbungsvoll daher zu
schwätzen. Mit fromm klingenden Worten kann man Menschen verletzen und Gottes Wort
missbrauchen.
Der Pfarrer in der Anekdote wird vom ehemaligen Sklaven auf den Boden geholt. Auch ich
werde von Menschen, mit denen ich zu tun habe, geerdet.
Ich wünsche mir, dass Worte, die im Namen Gottes zu mir gesagt werden, aufbauend,
liebevoll, stärkend und bedacht sind. Ich hoffe auch, dass Gott mir hilft, die richtigen
Worte in seinem Namen zu sagen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
info(a)bahnhofkirche.ch
www.bahnhofkirche.ch
www.offene-tuer.net
Das Weg-Wort als iPhone- bzw iPad-App:
http://itunes.apple.com/de/app/bahnhofkirche/id434629936?mt=1
Der Weg-Wort-App für die Android-Welt:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.medialemon.bahnhofskirche