Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 8. Januar 2018
Kaputt
Meine Grossnichte, die noch klein ist, ist ganz schön clever! Sie hat die Gabe, Dinge zu
sehen und im Kopf mit ihrem kindlichen Wissen zu verbinden und so zu einer neuen Aussage
zu kommen. Als sie zum ersten Mal ein Cabriolet auf der Strasse sieht, ein Auto ohne Dach,
folgert sie glasklar: kaputt!
Der Cabrio-Fahrer hat das nicht gehört. Meine Nichte hat der Kleinen die Sachlage erklärt
und später die Story uns erzählt. Wir konnten lachen.
Aus dem Adventskalender „der andere Advent“:
„Das Wort „Kintsungi“ stammt aus Japan und heisst „Goldreparatur“. Wenn eine wertvolle
Keramikschale in Scherben zerbricht, wird sie wieder zusammengefügt. Die sichtbaren
Bruchstellen werden nicht nur mit besonderem Kitt und Lack geflickt, sondern auch mit
Goldstaub. So wirken die Brüche besonders kostbar.“ (Iris Macke)
Aus dem Zugsabteil:
Vis-à-vis sitzt eine junge Frau. Ihre Hose zieht meine Blicke auf sich. Am Knie ein
geflicktes Loch. Ich bin überzeugt, sie hat die Hose so gekauft. Sie sieht neu aus, die
Flickstelle ebenso. Rund um das „Loch“ sind viele kleine, glitzernde Steine angebracht.
Und so wird diese geflickte Stelle zu einem regelrechten Blickfang.
Gebrochenes, Kaputtes, Geflicktes, kann plötzlich wertvoll und einzigartig werden.
Es lohnt sich, darüber nachzudenken…
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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