Weg-Wort vom 26. Januar 2009
Wege entstehen im Gehen
Ich muss wissen, wie mein Weg aussieht! Wenn ich das nicht sehe, dann weiss
ich nicht weiter. Ich brauche diese Sicherheit! Helfen Sie mir! So hat es
ein junger Mann in der Seelsorge bei mir formuliert. Was hätten Sie ihm
geantwortet?
Mit ist ein Gedicht in den Sinn gekommen. Antonio Machado hat es
geschrieben. Da ist vom Weg die Rede:
Spuren
Wanderer, deine Spuren sind der Weg,
sonst nichts;
Wanderer, es gibt keinen Weg,
Weg entsteht im Gehen.
Im Gehen entsteht der Weg,
und schaust du zurück, siehst du den Pfad,
den du nie mehr betreten kannst.
Wanderer, es gibt keinen Weg,
nur eine Kieselspur im Meer.
Es gibt keinen Weg, Weg entsteht im Gehen.
Ich habe dem jungen Mann dieses Gedicht vorgelesen und dann gesagt:
Über Ziele können wir miteinander reden. Aber Wege? Wege entstehen im Gehen.
Wie viel Sicherheit brauchen Sie, um loszugehen, und wie viel Unsicherheit
können Sie in Kauf nehmen? Das ist eine sehr persönliche Frage, auf die es
wahrscheinlich sehr unterschiedliche, persönliche Antworten gibt. Auch wie
Gottes Wort geschieht in Ihrem Leben, auf Ihren Wegen, wird so
unterschiedlich und persönlich sein. Es geschieht von Gott her zu Ihnen, zu
mir. Wie das aussieht, werden wir auf dem Weg erfahren, der entsteht, wenn
wir losgehen. Tun Sie einfach einen ersten Schritt! Mehr Sicherheit gibt es
nicht.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Bahnhofkirche
Roman Angst, Toni Zimmermann
Sr. Zoe Maria Isenring, Sr. Anna Affolter, Susanne Wey
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