Weg-Wort vom 13. März 2012
Gottes Partner
Viele von uns haben so schon gedacht: "Wenn ich Gott wäre, dann würde ich seinen Job
viel besser erledigen! Es gäbe weniger Kriege, weniger Leid, weniger Ungerechtigkeit auf
der Welt". Wie schnell es dazu kommt, dass man sich an Gottes Stelle wieder findet
und trotz aller Allmacht doch nicht alles machen kann, zeigt der Hollywood-Film
"Bruce Allmächtig" mit Jim Carey auf originelle Weise.
Nein, ich möchte den Job von Gott nicht. Vielmehr glaube ich: Wir sind Gottes Partner,
sein Gegenüber, seine Mitstreiter. Das bringt mit sich, dass wir es ohne ihn nicht
schaffen können, aber er sein Ziel ohne uns auch nicht erreichen möchte. Was das bedeutet,
kann sich eigentlich jeder vorstellen, der irgendwo Teil eines Ganzen ist, also zum
Beispiel Schüler in einer Klasse, Angestellter in einem Betrieb oder auch Schwester,
Bruder, Onkel, eben Teil einer Familie. Wir nehmen einen Platz ein, der genau für uns
vorgesehen ist und leisten unseren Beitrag, dass dieses Ganze als Ganzes auch gelingt.
Nicht mehr und nicht weniger.
So ist es auch in unserer Partnerschaft mit Gott. Auch wenn er derjenige ist, der den Plan
und den Überblick hat, nützt ihm das nichts, wenn wir uns nicht darauf einlassen. Er kann
dann zwar mit anderen Leuten seine Ziele verwirklichen. Aber der Platz, den er für uns
vorgesehen hat, der bleibt leer.
Gottes Liebe ist geduldig. Sie fragt nicht nach sich selbst. Sie gibt niemals jemanden
auf. Und deshalb setzt Gott alles daran, uns als seine Partner, sein Gegenüber, seine
Mitstreiter zu gewinnen. Dabei verzichtet er auf Allmachtsposen, obwohl er sie auf Lager
hätte. Er will uns nicht durch Blitz und Donner, faulen Zauber oder Wunderspielchen
überzeugen.
Gott nimmt uns ernst. Er nimmt uns sogar so ernst, dass er in Gestalt von Jesus als Mensch
unter Menschen lebte, um uns ganz nahe zu sein. Er sprach unsere Sprache, erlebte unsere
Enttäuschungen und unser Glück. Kein menschliches Gefühl ist Gott fremd. Er lässt sich auf
unsere Probleme ein und ist ganz für uns da.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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