Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 28. Dezember 2016
Zwischen den Jahren I
Es geht kein Jahr zu Ende und kein Neues beginnt, ohne dass ich mir nicht
besonders zwei Texte bewusst mache und sie für mich lese, meditiere oder
ihnen einfach nachhänge.
Die Texte führen mich nicht nur einen guten Weg, sie erinnern mich auch an
die Autoren dieser Zeilen. Sie haben ihren Glauben gelebt und sind damit
quer zum politischen Mainstream gestanden. Wir müssen sehr darauf achten,
dass dieser Mainstream sich nicht wieder wie eine braune Sosse über alles
ausbreitet und, was an Anstand und Christlichkeit vorhanden ist, in unserer
Welt zudeckt.
Jochen Klepper und Dietrich Bonhoeffer sind die Autoren. Bonhoeffer schrieb
aus dem Gefängnis, was heute vielen Menschen grossen Trost spendet. Hier nur
die erste und die letzte Strophe seines Gedichtes.
"Von guten Mächten treu und still umgeben,
Behütet und getröstet wunderbar,
So will ich diese Tage mit euch leben
Und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag."
Bonhoeffer ahnte, was ihm bevorstand und was dann am 9. April 1945 auch
eintraf: Er wurde im Konzentrationslager Flossenbürg von den Nazi-Schergen
ermordet.
Mit diesen Zeilen ist er für mich nicht nur als Seelsorger, sondern auch als
Bürger wichtig in einer Zeit, die nicht nur mich - den Nachgeborenen - an
Verhältnisse erinnert, die eigentlich nie mehr kommen dürften, die aber doch
unheimlich glattzüngig wieder Gehör finden.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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