Weg-Wort vom 2. Dezember 2011
Anfangen und weiter machen!
Das neue Kirchenjahr ist eine Woche alt. Wir haben schon wieder einen Anfang hinter uns.
Kinder machen uns oft vor, was "Anfang" bedeutet. Nicht was gewesen ist,
bestimmt das Denken, aber dass bald wieder Weihnachten ist, das ist wichtig.
Kerzen anzünden, Adventskalender aufmachen, Lieder singen, Lebkuchen essen; dies alles
beginnt mit dem Advent wieder und dies ist es, was auch uns Erwachsene oft mit
Zufriedenheit und Freude erfüllt.
Unsere Gewohnheiten und Bräuche dienen dazu, dass wir uns wohl und sicher fühlen. Das
brauchen wir gerade dann, wenn im Alltag manches ins Wanken gerät. Das Tor innerlich weit
aufmachen für Jesus dient dazu,
dass wir uns seiner Verheissung bewusst werden. Das brauchenwir, wenn wir im Alltag die
Perspektive zu verlieren drohen.
Wieder anfangen, wo wir erschreckt inne gehalten haben. Weiter machen, wo wir uns gefragt
haben, ob es überhaupt noch einen Sinn hat. Da gehen wir vielleicht Schritte, die wir so
nie gehen wollten. Ein persönlicher Schicksalsschlag kann uns zu Einschränkungen zwingen,
die uns wehtun. Politische Veränderungen in der Welt können zu verschobenen
Kräfteverhältnissen führen, die plötzlich auch meinen Alltag und meinen Wohlstand
beeinflussen. Die atomare Katastrophe in Japan führt zu Konsequenzen, die ich mir nie
hätte vorstellen können und wollen. Und doch können wir die nächsten Schritte gehen mit
Jesus, der uns eine Zukunft verheisst auch dort, wo wir sie nicht sehen; mit Jesus, dem
Löwenlamm,der alles ganz anders werden lassen kann. Wie heisst es im 5. Kapitel der
Offenbarung des Johannes: "Siehe, den Sieg errungen hat der Löwe aus dem Stamm Juda,
der Spross Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen." (Off 5,5) Und
kurz danach: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, zu empfangen Macht und
Reichtum und Weisheit und Kraft und Ehre und Preis und Lob." (Off 5,12)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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