Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich
 
Weg-Wort vom 17. März 2021
 
Schau heute nur nach vorn
«Beim Pflügen musst Du den Pflug ganz fest halten. Wie ein Luftkissen soll er in der Erde schweben und die Erde in die Furche wenden. Und Du musst nach vorn blicken, nie zurück, höchstens einmal zu Boden, sonst verlierst Du die Spur», so sagte mein Vater, als er mir beibrachte zu pflügen.
Der Blick nach vorn garantiert, dass Du weiter siehst, weiter kommst. Das ist mehr, als eine Lebenseinstellung, das ist ein Blick des Glaubens. Gerade, wenn der Boden hart und trocken ist, und manches Wurzelwerk in die Furche ragt, musst Du die Hörner festhalten und weitersehen. Schau nicht zurück, das bringt Dich aus der Bahn.
Wenn Du heute also eine Aufgabe anpackst – und unser ganzes Leben besteht aus Aufgaben – dann pack sie an, eindeutig und klar, wie ein Bauer seinen Pflug entschieden mit beiden Händen hält. Schweife nicht ab, fasse nicht dieses und jenes auch noch an, sondern sei ganz beim Pflügen deines Ackers, der heute vor Dir liegt. Klar kommt immer was dazwischen, noch das und das, aber klüger ist es weiterzumachen. Und mach nicht zu viele Pausen. Diese Furche will zu Ende gezogen sein. Es gibt vieles, was uns an diesem Tag zum Zurücksehen einlädt, das uns aber nicht weiterbringt.
«Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.» sagt Jesus. Einen festen Blick nach vorn wünscht Johann Schneider, evangelischer Regionalbischof aus Halle.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors
 
 
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