Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 11. Juni 2018
Kopf
Zum Kopf gehört ganz viel, vom Hals bis zur letzten Haarspitze, alles wird bei Kopf mitgemeint. Oft reden wir auch vom Kopf und meinen das Gehirn.
Denn der „Kopf“ einer Firma wird wohl nicht wegen Haaren, Kinn, Nase oder Augen so benannt.
Der „Kopf“ nimmt sich oft wichtig.
Nicht selten dirigiert er uns und unser Verhalten.
In Betrieben wird der Kopf oder die
Chefetage als wichtig erachtet.
Auch wenn wir denken, unser Kopf sei das Schaltsystem, so wissen wir doch, dass es Reflexe und Hormone gibt. Auch das Rückenmark hat eine wichtige Aufgabe, es ist die Brücke zwischen Kopf und Körper. Das zentrale Nervensystem ist Rückenmark und Gehirn zusammen, gemeinsam sind sie sozusagen unsere Schaltstelle.
Der katholischen Kirche mit ihrer „Hierarchie“ kann ich Sympathie abgewinnen. Denn offiziell sind die leitenden Positionen als dienende „Ministerien“ (Dienststellen) gedacht. Priester, Dekan, Bischof, Kardinal und Papst definieren sich nicht übers Dirigieren, Schalten und Walten. Es geht ums Zuhören und darum, sich in den Dienst Gottes, das heisst den Dienst der Menschen zu stellen. „Damit alle Leben haben, Leben im Überfluss.“ (Joh10,10)
Darum gefällt mir der Text des Paulus an die Gemeinde in Korinth:
„So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht. Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes sind unentbehrlich.“ (1Kor 12,20-23)
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche