Weg-Wort vom 31. Dezember 2012
Dinner for one
"Same procedure as every year, Miss Sophie?",
fragt Butler James wiederholt die alte Dame im "Dinner for one". Gehören Sie
auch zu den Menschen, die Silvester nicht ohne die kurze Geburtstagsfeier im
TV erleben möchten?
Wie "Drei Nüsse für Aschenbrödel" gehört "Dinner for one" ins
Fernsehprogramm im Dezember.
Routine, Wiederholungen sind so eine Sache. Sie geben Sicherheit, einen
Rahmen, es kann speziellen Spass bereiten, wenn man genau weiss, was kommt.
Es ist witzig, wenn man den ganzen Text mitsprechen kann und das nächste
Stolpern schon sieht, bevor es stattgefunden hat. Die andere Seite der
Medaille ist, dass das Altgewohnte, Vertraute langweilig werden kann. Es
bietet keine Überraschung mehr und ist monoton und spannungslos. Das kann
ermüdend sein.
Im Alltag brauchen wir beides! Liebgewordene Rituale, die uns Halt geben und
den Alltag erleichtern. Und wir brauchen Neues, Bereicherndes, damit wir im
Alltagstrott nicht untergehen.
Der Jahreswechsel, auch wenn wir ihn jedes Jahr ähnlich begehen, ist etwas
Aussergewöhnliches im Jahreslauf. Er macht uns auf besondere Art auf einen
Neuanfang aufmerksam. Wir müssen uns daran gewöhnen, eine neue Jahreszahl zu
schreiben. Wir können bewusst Altes abschliessen und mit dem 2012
zurücklassen. 2013 lädt uns ein, Neues zu planen, Neues zu erhoffen und zu
erbeten. Es bringt Änderung und Vertrautes. Das Neue ist das Alte, das doch
alles verändern kann.
"Und nun bitte ich dich Herrin - nicht um dir ein neues Gebot zu schreiben,
sondern eben das, was wir von Anfang an hatten - dass wir einander lieben.
Und darin besteht die Liebe, dass wir gemäss Gottes Geboten leben. Dies ist
das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt, dass ihr in ihm euer Leben
gestaltet." 2. Joh 5f)
Mit oder ohne "Dinner for one" wünschen wir Ihnen einen frohen
Jahresabschluss.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
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