Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!
Weg-Wort vom 10. Januar 2019
Geschafft
Advent, Weihnachten, Silvester, Neujahr, alles vorbei. Der Festtagsstress
ist geschafft, oder wie schon Karl Valentin sagte: Wenn die stille Zeit
vorbei ist, wird es auch wieder ruhiger. Und übrigens: Nächstes Jahr
bleibt alles anders.
Übergänge stressen uns, das ist so. Auch wenn der Dichter sagt, dass in
jedem Anfang ein Zauber innewohnt, machen uns Anfänge nicht immer nur
Freude. Ist nicht auch Weihnachten ein Anfang, welcher - streng genommen
zum Tode führt? Der Weihnachts- und der Osterfestkreis gehören zusammen.
Leben und Tod sind ein Zyklus, den wir nicht durchbrechen können. Kein
Wunder also, dass wir uns da stressen lassen und in eine Hektik verfallen,
die fast unerträglich wird. Wir sind Meister im Verdrängen und wollen
fliehen: Fliehen vor den Berichten der Tagesschau und den Nachrichten,
welche uns die brutale Realität vor Augen und Ohren halten. Fliehen aus dem
Tod ins pralle Leben.
Jetzt ist alle vorbei und der Alltag hat uns wieder.
Ich hoffe allerdings nicht, dass alles vorbei ist: Ich hoffe, dass uns
dieses Jahr mit viel Phantasie beschenkt um unser Zusammenleben fröhlich zu
gestalten. Ich hoffe, dass das Kind in der Krippe, welches wir in diesen
Tagen wieder in die Schachteln verstauen, uns weiterhin anlächelt und unsere
Entscheidungen beeinflusst. Ich hoffe, dass die Spannungen in unserem Leben
uns Energie für neue, unerwartete Lösungen geben. Ja, und ich hoffe, dass es
immer wieder genügend Menschen gibt, welche dem Leben in Fülle zum
Durchbruch verhelfen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Bahnhofkirche
© Ökumenische Bahnhofkirche im Hauptbahnhof Zürich
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