Das Weg-Wort - Werktagsgedanken aus der Bahnhofkirche Zürich!

Weg-Wort vom 20. Februar 2019

Klimastreik

«Unser Haus brennt!», sagt die fünfzehnjährige Greta Thunberg aus Stockholm. Sie meint damit unsere Erde. Mit ihrer Formulierung bringt sie den Ernst der Lage unmissverständlich zum Ausdruck und fordert die Menschheit zum Handeln auf. Durch ihr Vorbild im Engagement gegen die Klimaerwärmung ist eine Bewegung entstanden, die Tausende von Jugendlichen auf der ganzen Welt erfasst hat und die auch von Entscheidungsträgern in der Politik nicht missachtet werden kann.

Ich war als junger Mensch in den 70er- und 80er-Jahren auch mit ökologischen Bedrohungen konfrontiert. Ich erinnere mich an Badeverbote in Flüssen und Seen wegen miserabler Wasserqualität oder an die Bedrohung durch Atomwaffen in der Zeit des Kalten Krieges. Als Reaktion gab es Organisationen, die sich für den Schutz der Natur einsetzten, und es bildete sich eine Friedensbewegung, die den Irrsinn des Wettrüstens anprangerte. Heute ist der Rhein in der Schweiz wieder sauber und im Greifensee kann ich gefahrlos baden. Ein Atomkrieg, der die ganze Menschheit vernichtet, scheint mir eher unwahrscheinlich.

Gegen Missstände soll man protestieren können. Ich bin froh, dass heute junge Menschen auf die Strasse gehen, weil ihnen die Zukunft der Erde als Lebensraum nicht egal ist. Ich rege mich über die Kritiker auf, die in dieser neuen Bewegung nur unrealistische Schwärmer sehen. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass der Eiserne Vorhang fallen würde. Auch dem Klimawandel ist die Menschheit nicht machtlos ausgeliefert. Jede und jeder kann für sich Verantwortung übernehmen.

Mit diesem Weg-Wort möchte ich Greta Thunberg und dem, was sie zu sagen hat, Gehör verschaffen.


Mit freundlichen Grüssen

Ihre Bahnhofkirche


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